Was ist Slow Food?

Slow Food ist eine Non-Profit-Organisation, die in Italien gegründet und ab 1989 zu einer weltweiten Bewegung mit mittlerweile über 100.000 Mitgliedern in mehr als 150 Ländern wurde. Darüber hinaus werden die Prinzipien von Slow Food in unzähligen, lokalen Lebensmittelgemeinschaften bzw. -bündnissen gelebt.
Bewusstes Essen ist der Ausgangspunkt und soll wieder im Zentrum all unserer Überlegungen und unseres Handeln stehen.

Slow Food

  • fordert das Recht auf Produktion und Genuss guter, sauberer und fairer Lebensmittel für alle Menschen, weltweit, ein und übernimmt Verantwortung für unsere Mitwelt und unser Lebensmittelsystem;
  • engagiert sich für eine nachhaltige, multifunktionale Landwirtschaft und Fischerei, artgerechte Tierhaltung, den Schutz der biologischen Vielfalt, eine regionale Geschmacksvielfalt, Pflege und Weiterentwicklung des traditionellen Lebensmittelhandwerks sowie eine Gastronomie, die auf ihren lokal-spezifischen Ressourcen aufbaut;
  • zielt auf die Wiedergewinnung einer genussvollen, vielfältigen und ganzheitlichen Ess- und Trinkkultur ab und leistet Widerstand gegen die Standardisierung von Lebensmitteln und das industrielle Agrar- und Ernährungssystem;
  • tritt für die Wertschätzung von Lebensmitteln ein und bringt ProduzentInnen und VerbraucherInnen, oder wie Slow Food sie nennt: Ko-ProduzentInnen, wieder miteinander in Kontakt;
  • vermittelt Wissen und Information über die Herkunft, Produktion, Qualität und den Geschmack von Lebensmitteln und fördert den Austausch darüber.


Slow Food übersetzt Nachhaltigkeit mit seinem Qualitätskonzept von gut, sauber und fair.
Gut ist ein alltägliches, frisches, saisonales, qualitativ hochwertiges und ausgezeichnet schmeckendes Lebensmittel, das die Sinne befriedigt und Teil unserer lokalen Kultur ist. Gute, handwerklich produzierte Lebensmittel enthalten keine künstlichen Aromen, Geschmacksverstärker und andere industrielle Nahrungsmittelzusätze.
Ein sauberes Lebensmittel wurde im Einklang mit der Umwelt, in vorsorgender, verantwortungsvoller Weise hergestellt, verarbeitet, verteilt, zubereitet und konsumiert. Dabei wird die bio-kulturelle Vielfalt geschützt bzw. vermehrt und auf das Wohlergehen der Tiere sowie die Gesundheit des Menschen geachtet.
Lebensmittel sind fair, wenn sie gerechte Bedingungen und Bezahlung für die ErzeugerInnen sowie erschwingliche Preise für die VerbraucherInnen widerspiegeln. Fairness bedeutet nicht nur einen respektvollen Umgang mit unseren Mitmenschen hier und in anderen Teilen der Welt sowie im Hinblick auf künftigen Generationen, sondern umfasst auch eine wertschätzende Beziehung zur Natur, unserer Mitwelt – entlang des gesamten Lebensmittelsystems.